Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Lernende Gesellschaft

Begriff: Organisation.

Unter einer Organisation wird eine nichtstoffliche, nichtmaterielle, imaginäre Wesenheit verstanden. Sie erhält ihre Existenz durch Formalien und bewahrt sie durch übereinstimmende Annahmen von mehr oder weniger vielen Menschen.

Die Organisation tritt niemals selbst in Erscheinung, sondern immer nur durch ihre Symbole wie Logo, Name, Adresse, Layout. Die Menschen, welche die Organisation bilden, sind immer nur mit bestimmten Anteilen, Interessen, Funktionen, Rollen "in" der Organisation und vertreten diese gegenüber jenen Personen, die nicht zur Organisation gehören. Die Personen in der Organisation können wechseln, die jeweils gebildeten Annahmen über die Organisation werden weitergetragen und von den neu eintretenden Menschen übernommen.

Einmal gebildete Organisationen bleiben auch dann bestehen, wenn sie keine Menschen mehr enthalten. In den Erinnerungen und in der Historie und insbesondere in den (schriftlichen) Spuren bleiben sie erhalten (ewig).

Als Vorbereitung für die Auseinandersetzungen mit den Themen des Kontextes werden folgende Denk(-Sport)-Übungen empfohlen:

1. Denken Sie sich eine Organisation, die eine Organisation (als soziales Gebilde) ist und eine Organisation (Strukturen und Prozesse) hat.
2. Denken Sie sich die Organisation als Ganzes (Wesen der Organisation),
   1. mit einer Binnenorganisation (der Organisation) und
   2. einer Außenorganisation (der Organisation).
   3. ...und mit den Menschen in der Organisation
   4. ...und jenen, die mit ihr zu tun haben.
3. Denken Sie an die Organisation die übrigbleibt, wenn man die Menschen wegdenkt.
4. Denken Sie an das, was eine Organisation (als soziales Gebilde) aufweisen muss, bevor es für Menschen eine Organisation werden oder bleiben kann.