Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Lernende Gesellschaft

Begriff: Gesellschaft.

Die Gesellschaft ist das Ergebnis des örtlichen, zeitlichen, privaten, beruflichen und öffentlichen Zusammenlebens, der Zusammenarbeit und des gesamten Wirkens.

Die Gesellschaft besteht. Sie enthält alle Gliederungen, ohne sich darauf reduzieren oder durch die Gliederungen erklären zu lassen.

Die Gesellschaft schließt alle Lücken zwischen den einzelnen Gliederungen und verbindet alle. Sie ist "das Zwischen" und das "Über". Die Gesellschaft ist auch das "Unter" unter allen Gliederungen: Sie enthält, bildet und gestaltet die Grundlagen für die Existenz, das Leben, Überleben und Zusammenleben aller Gliederungen.

Die Gesellschaft entsteht ständig neu durch die Wechselwirkungen, Veränderungen, Einflüsse, Ereignisse, Bündelungen, Konzentrationen und Zerstreuungen, Auflösungen und Neubildungen von Gliederungen. Alles geschieht ausschließlich innerhalb der Gesellschaft.

Die Gesellschaft wird durch das gemeinsame Außen zu einer Struktur, die wie eine Organisation betrachtet werden kann. Im Außen ("außerhalb der Gesellschaft") befinden sich z.B. die Natur, der Kosmos, die Technik, die Welt und die Umwelten. "Die Gesellschaft" ist ein Teil davon.

Die Gesellschaft kann sich nicht selbst auflösen. Teilt sich "die Gesellschaft", entstehen Gliederungen wie z.B. Organisationen, die dann ihrerseits Teile dessen bleiben, was hier als "Gesellschaft" im "Kontext Lernende Gesellschaft" bezeichnet wird.

Die Gesellschaft kann nicht auswählen, wer oder was zu ihr gehört oder Teil von ihr wird oder bleibt.

Niemand kann sich außerhalb der Gesellschaft stellen. Niemand kann sich ausschließen, der Gesellschaft überordnen oder unterordnen. Alle erhalten ihren Platz, den sie annehmen, einnehmen, gestalten und entwickeln. Alle erhalten dazu Rechte von der Gesellschaft und Pflichten für die Gesellschaft. Die Rechte enthalten auch die Pflichten. Die Pflichten enthalten auch die Rechte.